Der Reisebericht
Unsere zweiwöchige Urlaubsreise 2005 begann am 13. August in Berlin. Als Ziel stand Slowenien auf dem Plan. Für vormittags war die Routenplanung im Internet, wobei ich kläglich versagte, und Kofferpacken angesetzt. Dann haben wir noch Unmengen von belegten Brötchen vorbereitet, die uns über die Anreise helfen sollten. Nach dem Mittag wurde dann das Auto beladen. Wir fuhren mit zurückgeklappter Rücksitzbank, da neben Zelt und Schlafsäcken auch ein Paddelboot zu unserem Gepäck gehörte. Bevor wir gegen fünf Uhr richtig durchstarteten, hatten wir noch einen Zwischenstopp bei Kaufland, um uns mit Konserven und Getränken einzudecken. Jetzt ging's aber los auf die Autobahn in Richtung Dresden. So weit so gut. Als wir die Grenze zur Tschechei passierten, wurde es bereits dunkel. Jetzt fehlte uns natürlich der erste Zeltplatz, den ich nicht gefunden hatte. So beschlossen wir bis Prag durchzufahren, was auf dem bergigen Abschnitt vor der Autobahn wegen der vielen LKW's kein Vergnügen war. Von weitem schon präsentierte sich Prag als riesiges Lichtermeer. Auf der Stadtautobahn folgten wir der ersten Ausschilderung eines Motels, wo wir dann gegen zehn Uhr eintrafen. Wir buchten ein Doppelzimmer mit Frühstück - eine einmalige Aktion, der Kosten wegen. Nach einer guten Nacht ging es zu einem unvergesslichen Frühstück. Uns wurden drei kurze Würste mit Senf, ein paar Gurkenscheiben und Tomaten mit zwei Brötchen und eine Tasse Kaffee serviert. Nachdem wir uns von dem Mal erholt hatten, ging es los, Prag zu erkunden. Wir parkten in der Nähe des Hauptbahnhofs und suchten den Wenzelplatz. Von dort aus bestaunten wir die goldene Stadt. Mit Hilfe eines Reiseführers gelangten wir bis zum Sankt-Veits-Dom und in die Goldene Gasse. Dann ging es zurück über die Karlsbrücke wieder zum Wenzelplatz. Prag konnte voll durch die Altstadt und Atmosphäre überzeugen und ist immer wieder eine Reise wert. Gegen 18 Uhr machten wir uns dann in Richtung Wien auf den Weg. Wir wollten die Autobahn über Bruno nehmen. Irgendwann bin ich aber viel zu früh abgefahren, so dass wir auch noch etwas von der ländlichen tschechischen Gegend mitbekamen. Gegen Abend gab es dann heftige Regenfälle und wir hatten Probleme den richtigen Weg zu finden. So machten wir es uns zum ersten Mal auf den Vordersitzen im Auto bequem und übernachteten an einer Tankstelle an der tschechischen Grenze. Am nächsten Tag erreichten wir im Regenwetter Wien. Ohne einen richtigen Stadtführer begnügten wir uns mit einem Marsch über die Rotenturm Straße vorbei am Stephansplatz mit dem Dom bis zur Donau. Als nächstes streiften wir Klagenfurt, wo wir die Autobahn verließen uns auf den Loiblpass wagten. Der Gebirgskamm mit einer Höhe von 1367 Metern blieb uns erspart, weil wir auf 1068 Metern die Abkürzung durch den 1,5 Kilometer langen Loibltunnel nahmen. Der freundliche Grenzebeamte wies mich noch darauf hin, dass ich nicht englisch sprechen brauch, da wir noch in Österreich sind, aber kurz danach waren wir endlich in Slowenien. Auch hier irrten wir etwas ziellos im dunklen umher und übernachteten schließlich eine weitere Nacht im Auto. Am nächsten Tag erreichten wir unser erstes Reiseziel - den Naturpark Bohinij - ein klarer kühler Bergsee. Der Zeltplatz war direkt am Ufer und gegenüber türmten sich der Triglav mit 2800 Meter auf. Doch so schön der Anblick auch war, so problematisch war es, die Heringe für das Zelt in den Boden zu bekommen. Als dies endlich geschafft war, bahnte sich die nächste Katastrophe an. Es war Mittag. Wir beschlossen uns eine Konserve zu genehmigen und ich versuchte die Gaskartusche mit dem Brenner zu verbinden. Ganz wichtig, immer die Bedienungsanleitung durchlesen. So geschah es, dass die Dichtung am Brenner dem Druck des Gases nicht standhielt, und sich die Kartusche mit lautem Zischen und einer weißen Wolke in unserem Vorzelt entleerte. Im zweiten Versuch funktionierte es dann besser. Am Abend gönnten wir uns dann noch eine ausführliche Dusche und machten es uns in unseren Schlafsäcken bequem. An unserem ersten richtigen Urlaubstag haben wir dann erst einmal ausgeschlafen. Nach einem ausführlichen Frühstück mit frischen Brötchen vom Zeltplatz wurde das Boot aufgebaut. Noch vor dem Mittag ließen wir das Boot dann zu Wasser und begaben uns auf eine erste Erkundungstour. Doch der See war kleiner als erwartet, so dass wir ihn gleich umrunden konnten. Das Wasser war so klar, dass man zwischen den Wasserpflanzen in zwei Meter Tiefe Fischschwärme sehen konnte. Am Nachmittag drehten wir dann zu Fuß noch eine kleine Runde und ließen uns in der Dämmerung auf dem See noch einmal treiben. Am nächsten Tag zogen wir uns unsere Wanderschuhe, oder dass, was dem am nächsten kam, an und machten uns auf den Weg zum Savica Wasserfall. Sein Wasser speist den See und fließt bis nach Ljubljana, einem späteren Ziel unserer Reise. Der Aufstieg führte uns über schmale Waldwege, die immer wieder den reißenden Gebirgsbach kreuzten. Neben dem tosenden Wasser aus einer Gebirgsspalte, bot sich uns ein herrlicher Blick über den See. Als Rückweg wählten wir die asphaltierte Straße. Sie endete an der Seilbahn zum Vogel-Ski-Zenter und da die Wartezeit zur nächsten Fahrt akzeptabel war, legten wir mit der Seilbahn über 900 Höhenmeter auf 1500 Meter zurück. Hier oben lachte uns die Sonne entgegen, so dass wir bei einem Milchkaffee ein Sonnenbad nahmen. Auf der einen Seite konnte man weithin den See und die Berge überblicken, auf der anderen Seite der Seilbahnstation präsentierte sich ein weites Plato mit Seilbahnen und vielen Abfahrten. Die Gegend wirkte aber etwas fremd, da es hier keine Bäume mehr gab und alles kahl war. Wieder heil auf dem Zeltplatz angekommen war es gerade früher Nachmittag. Nach einer kurzen Stärkung ließen wir das Boot noch einmal zu Wasser. Die Sonne schien uns entgegen und so hofften wir auf schöne Panoramaaufnahmen und auf viele Fische auf den Unterwasserbildern. Aber leider waren die fotografischen Ergebnisse nicht so überzeugend. Am Abend feierten wir dann unseren Abschied. Noch nicht genug? ...
Die Strecken
Das Tourtagebuch
12.08.05 |
Routenplanung im Internet, Zeltplatzsuche für Tschechien und Wien - Katastrophe
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13.08.05 |
Aquarium reinigen, Abreise in Frage stellen, Brötchen schmieren, Auto beladen - so'n Schitt das Paddel geht nicht auseinander, 17 Uhr Abreise von Berlin in Richtung Prag, Tanken vor der Grenze, Übernachtung in Pension
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14.08.05 |
Tanken in Prag ohne Bon (~36 Euro), Besichtigung Prag bis 18.00 Uhr(Parkplatzbon), Weiterfahrt Richtung Grenze. Zu früh von der Autobahn abgefahren, 1. Übernachtung im Auto
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15.08.05 |
Tanken in Tschechien für letzte Kronen, Weiterfahrt nach Wien, Stadtbesichtigung, Weiterfahrt (Autobahn ohne Maut zu bezahlen), Loibelpass, 1. mal in Slowenien verfahren, 2. Übernachtung im Auto
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16.08.05 |
Weiterfahrt nach Bohimi, Zeltplatz 2 (oder 1,5) - Aufbauen, ernsthafte Überlegungen den Urlaub abzubrechen, Spielchen mit dem Gaskocher, Juchu warmes Wasser und Duschen
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17.08.05 |
Boot aufbauen, Fahrt um den See, Wandern zur Seilbahn, Bootfahren zur Dämmerung
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18.08.05 |
Wandern zum Wasserfall, Seilbahnfahrt, Paddeln mit Fotos, Alstertrinken in der Zeltplatzschenke
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19.08.05 |
Packen, Aufbruch 12.00 Uhr, Baden am Bergsee, Eisenbahnzugfahrt, Fahrt entlang der Soca und durch die Weinberge, Besichtigung in Stanjel - Übernachtung im Auto
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20.08.05 |
Besichtigung in Stanjel II, Weiterfahrt zur Adria, Zeltplatz suchen - puh, Sonnen am Nachmittag, Pizza essen und Wein kaufen, Saufen am Wasser, feuchte Nacht im Zelt
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21.08.05 |
Postkarten und Standbummel in Lucia, Ausflug nach Piran, Regen - klitschnass zum Mittag, Magenprobleme - der Kaffee?, Internet zum Wetter und Mails einer Jugendherberge, heftige Regenfälle auf dem Rückweg, Regen in der Nacht
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22.08.05 |
feuchtes Zelt gereinigt, Postkarten schreiben, Sachen packen, Abreise Richtung Ljubljana, Zwischenstop an der Raubritterburg und beim Olm, Ankunft gegen 19 Uhr in Ljubljana, Stadtrundfahrt durch Ljubljana mit Info- und Zeltplatzsuche, Essen und Schlafen am Straßenrand (neben dem Zeltplatz)
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23.08.05 |
Anreise zum Zeltplatz, Zelt aufbauen und Sachen trocknen, Sonnen, Baden
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24.08.05 |
Sonnen, Baden, Besichtigung des Architektenhauses, Stadtbummel, Internet im Zeltplatz
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25.08.05 |
Schwarzes Dorf, Einkaufen, Kartenschreiben, Andenken suchen, Sonnen, Baden, Anfangen zu Packen
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26.08.05 |
Sachen packen, Abreise gegen 11 Uhr, Ankunft in Colbitz gegen 22 Uhr
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